Trauercafé Tettnang

Mit dem Hospizdienst verbinden viele  zunächst  einmal nur das Sterben, genauer die Begleitung eines Menschen beim Sterben. Doch die Erfahrung zeigt, dass die Situation der Hinterbliebenen nach dem Tod meist gleich viel Aufmerksamkeit, Zeit und Raum braucht. Das Bedürfnis der Trauernden, über ihre Gefühle zu reden, nimmt sogar oft zu. Viele sind nach dem Tod zum Beispiel des Partners einfach allein und einsam. Die Kinder wohnen oft weit weg oder haben keine Zeit, weil sie beruflich und familiär stark beansprucht sind. Nachbarn und Freunde trauen sich manchmal nicht, auf Trauernde zuzugehen oder sind einfach selbst hilflos und überfordert. In einem Trauercafé braucht niemand das Gefühl zu haben, andere mit seiner Trauer und seinen Problemen zu nerven, schon weil sich da Menschen treffen, die das gleiche Schicksal zu bewältigen haben und denen es ähnlich geht und die sich hier auch Hilfe holen, um im Leben wieder Tritt zu fassen. Und auch die, welche das Trauercafé im Auftrag des Hospizvereins begleiten, sind Betroffene und sind in Trauerbegleitung ausgebildet.